LRS und Rechenschwäche

Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS)

 

Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS) beeinträchtigt bei nahezu jedem vierten Schulkind das Lernen. Schüler mit Lese- und/oder Rechtschreibschwäche haben Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder des Schreibens. Anfangs ist scheinbar nur das Fach Deutsch betroffen, aber bereits ab der 2. Klasse zeigt sich das Lernproblem auch in anderen Fächern. Nicht immer müssen beide Kompetenzen betroffen sein. Viele Schüler haben die Lesetechnik erlernt, haben aber große Schwierigkeiten, den altersgerechten Wortschatz zu verschriften. Wer jedoch das Zusammenlesen der Grapheme nicht oder sehr spät erlernt, hat in der Schule große Probleme, denn in jedem Fach müssen schon bald Aufgabenstellungen selbständig erlesen werden. Gerade die schwachen  Leser verlieren schnell die Lust am Lernen.

 

Lese- und/oder rechtschreibschwache Schüler sind normal intelligent, jedoch kann der Motivationsverlust auch dazu führen, dass auch in anderen Fächern Lernschwierigkeiten auftreten und die Zensuren schlechter ausfallen. Eine gründliche Diagnose und Anamnese hilft dabei, zu erkennen, ob es sich tatsächlich um eine Teilleistungsstörung handelt.

Die Institute für pädagogische Förderung arbeiten seit vielen Jahren mit Schülern, die unter den Folgen einer Lese- und/oder Rechtschreibschwäche leiden. Eine individuell auf die Schwierigkeiten des Schülers abgestimmte Förderung verbessert die Leistungen und trägt dazu bei, die Motivation wieder aufzubauen bzw. zu erhalten. Wiederholungstests geben Auskunft über die Verbesserungen des Schülers. Die Lerntherapie erfolgt, je nach Schweregrad der Ausprägung und Förderungsverlauf in der Regel einmal pro Woche und dauert ein bis drei Jahre.

Rechenschwäche (Dyskalkulie)

 

Rund ein Viertel aller Schüler leiden unter Dyskalkulie (Rechenschwäche). Betroffen von Dyskalkulie (Rechenschwäche) sind Mädchen wie Jungen. Rechenschwache Kinder lernen in allen Schulformen von der Grundschule bis zum Gymnasium. Rechenschwache sind normal begabt, haben aber dennoch große Schwierigkeiten, sich z.B. Mengen vorzustellen und einen Zahlbegriff auszubilden. Rechenschwäche bezieht sich vor allem auf den Stoff des Anfangsunterrichtes in Mathematik. Aber gerade in der Klasse 1 wird im Zahlenraum 10 vieles durch fleißiges Üben antrainiert, aber nicht wirklich verstanden. Häufig bemerken Eltern rechenschwacher Kinder erst in Klasse 2, dass das Rechnen im Zahlenraum 100 nicht gelingen will.

Desweiteren werden häufig Sach- und Textaufgaben nicht verstanden, die Orientierung in Zeit und Raum fällt schwer. Sollten Eltern das Gefühl haben, dass sie mit ihrem Kind immer wieder von vorn beginnen zu üben, ist es ratsam einen Experten aufzusuchen und eine Diagnostik durchführen zu lassen. Zusammen mit der Anamnese und der Durchsicht der Unterlagen aus der Schule werden wertvolle Informationen gesammelt, die die Grundlage für die Planung einer individuellen Förderung sind.

 

Eine Dyskalkulie-Therapie muss individuell geplant und durchgeführt werden. Genau aus diesem Grund ist der schulische Förderunterricht für rechenschwache Kinder oft nicht geeignet, da er eher einen Nachhilfecharakter trägt.

Ergebnisfördernd kann sich die Einbeziehung der Eltern beim häuslichen Üben auswirken. Dazu erhalten die Eltern Tipps von den Dozenten, wie sie die Förderung zuhause unterstützen können. Dazu zählen im Grundschulbereich die Unterstützung beim Lernen des Einmaleins und das ständige Training des Kopfrechnens. Die Lerntherapie erfolgt, je nach Schweregrad der Ausprägung und Förderungsverlauf in der Regel einmal pro Woche und dauert ein bis drei Jahre.